Antibiotika Resistenzen im
Tiroler Alpenraum

Die Kar­te

Antibiotika vorgestellt

Ampicillin

Ampi­cil­lin arbei­tet wie ein wuch­ti­ger Ham­mer, der die bak­te­ri­el­le Zell­wand zer­trüm­mert, um die Ver­meh­rung der Bak­te­ri­en zu stop­pen und Infek­tio­nen zu bekämp­fen. Es bin­det sich gezielt an ein Enzym, das nor­ma­ler­wei­se dafür ver­ant­wort­lich ist, die Struk­tu­ren der Zell­wand mit­ein­an­der zu verbinden.

Ampi­cil­lin ist ein Breit­band­an­ti­bio­ti­kum. Das bedeu­tet, es ist wirk­sam gegen eine Viel­zahl von bak­te­ri­el­len Arten und kann sie alle bekämp­fen. Es zeigt sei­ne Wir­kung gegen­über einer brei­ten Palet­te von Bak­te­ri­en­stäm­men und zeigt sich als ein wah­res All­round-Talent in der Infek­ti­ons­be­kämp­fung. Egal, um wel­che Art von Bak­te­ri­en es sich han­delt, Ampi­cil­lin steht bereit, ihnen die Stirn zu bie­ten und sie zu besiegen.

Abzei­chen für ein halb­syn­the­ti­sches Anti­bio­ti­kum. Obwohl es von natür­li­chen Mikro­or­ga­nis­men abge­lei­tet ist, wird es che­misch ver­än­dert, um sei­ne Wirk­sam­keit zu steigern.

Chloramphenicol

Die Kro­ne reprä­sen­tiert die kro­nen­ähn­li­chen Struk­tu­ren, die durch die Hyphen von Strep­to­my­ces vene­zue­lae gebil­det wer­den — dem Bak­te­ri­um, von dem das Anti­bio­ti­kum ursprüng­lich abge­lei­tet ist.

Chlor­am­pheni­col ent­fal­tet sei­ne Wir­kung, indem es sich an einen ent­schei­den­den Teil der bak­te­ri­el­len Fabrik, dem Ribo­som, bin­det. Hier kommt es zu einer fas­zi­nie­ren­den Inter­ak­ti­on, bei der die Ver­bin­dung der Bau­stei­ne des Lebens, den Ami­no­säu­ren, zu Pro­te­inen unter­bro­chen wird. Es ist, als ob der Motor des bak­te­ri­el­len Lebens zum Still­stand gebracht wird. Ohne die essen­zi­el­len Pro­te­ine als Grund­la­ge für alle lebens­wich­ti­gen Funk­tio­nen bleibt dem Bak­te­ri­um nur der unaus­weich­li­che Untergang.

Abzei­chen für ein halb­syn­the­ti­sches Anti­bio­ti­kum. Obwohl es von natür­li­chen Mikro­or­ga­nis­men abge­lei­tet ist, wird es che­misch ver­än­dert, um sei­ne Wirk­sam­keit zu steigern.

Gentamicin

Gen­ta­micin ent­fal­tet sei­ne Wir­kung, indem es an das bak­te­ri­el­le Ribo­som bin­det, einem ent­schei­den­den Bestand­teil bei der Pro­duk­ti­on bak­te­ri­el­ler Pro­te­ine. Es agiert wie ein Puz­zle, bei dem ein ent­schei­den­des Teil fehlt. Durch die­se Bin­dung wird die Fer­tig­stel­lung der Pro­te­in­ket­te ver­hin­dert. Wie ein unvoll­stän­di­ges Puz­zle, das sei­ne Voll­endung nicht erreicht, führt die Hem­mung durch Gen­ta­micin dazu, dass die bak­te­ri­el­len Pro­te­ine nicht in ihrer vol­len Funk­ti­ons­tüch­tig­keit ent­ste­hen kön­nen. Ohne die­se lebens­wich­ti­gen Pro­te­ine gerät das Bak­te­ri­um in einen unauf­halt­sa­men Abwärts­stru­del, der letzt­end­lich zu sei­nem Tod führt.

Die Kopf­hö­rer reprä­sen­tie­ren das poten­zi­el­le Gehör­ver­lust­ri­si­ko, das gele­gent­lich mit der Ver­wen­dung von Gen­ta­micin ver­bun­den ist.

Abzei­chen für ein natür­li­ches Anti­bio­ti­kum. Es wur­de ursprüng­lich aus Micro­mo­no­spo­ra pur­pu­rea isoliert.

Linezolid

Line­zo­lid wird häu­fig als Anti­bio­ti­kum der “letz­ten Hoff­nung” bei schwer zu behan­deln­den Infek­tio­nen ein­ge­setzt. Es ist von enor­mer Bedeu­tung, wenn Krank­heits­er­re­ger bereits gegen ande­re Medi­ka­men­te resis­tent sind. Line­zo­lid stell somit eine aus­ge­zeich­ne­te Ver­tei­di­gung dar, falls ande­re Optio­nen versagen!

Line­zo­lid fun­giert als Schutz­schild, um den Wirt vor schäd­li­chen Bak­te­ri­en zu schüt­zen. Es blo­ckiert die Fähig­keit der Bak­te­ri­en, Pro­te­ine zu pro­du­zie­ren, die für ihr Wachs­tum und ihre Über­le­bens­fä­hig­keit uner­läss­lich sind. Dadurch wer­den die Bak­te­ri­en geschwächt und das Immun­sys­tem des Kör­pers kann die Bak­te­ri­en effek­ti­ver bekämp­fen und eliminieren.

Abzei­chen für ein syn­the­ti­sches Anti­bio­ti­kum. Das bedeu­tet, dass das Anti­bio­ti­kum voll­stän­dig im Labor ent­wor­fen und her­ge­stellt wurde.

Nitrofurantoin

Wuss­test du, dass Harn­wegs­in­fek­tio­nen (HWIs) ein häu­fi­ges Pro­blem für Astro­nau­ten wäh­rend Welt­raum­mis­sio­nen sind? Um HWIs vor­zu­beu­gen, neh­men Astro­nau­ten oft Anti­bio­ti­ka wie Nitrof­u­ran­to­in ein, das durch Schä­di­gung der bak­te­ri­el­len DNA wirkt und das Bak­te­ri­en­wachs­tum ver­hin­dert. Der Helm sym­bo­li­siert Nitrof­u­ran­to­ins Mis­si­on, vor bak­te­ri­el­len Infek­tio­nen im Welt­raum zu schüt­zen und dich wäh­rend dei­ner kos­mi­schen Aben­teu­er gesund zu halten.

Nitrof­u­ran­to­in wirkt, indem es die DNA der Bak­te­ri­en schä­digt, ihre Fähig­keit zur Ver­meh­rung stört und letzt­end­lich zu ihrem Abster­ben führt. Genau wie ein geziel­ter Blitz­schlag trifft Nitrof­u­ran­to­in die Bak­te­ri­en mit gro­ßer Prä­zi­si­on und ver­leiht ihnen einen ver­nich­ten­den Schlag, der sie aus­löscht und dabei hilft, Harn­wegs­in­fek­tio­nen zu verhindern.

Abzei­chen für ein syn­the­ti­sches Anti­bio­ti­kum. Das bedeu­tet, dass das Anti­bio­ti­kum voll­stän­dig im Labor ent­wor­fen und her­ge­stellt wurde.

 

Novobiocin

Novo­bio­cin ist ein natür­li­ches Anti­bio­ti­kum, das erst­mals aus Boden­bak­te­ri­en iso­liert wur­de. Die­se Bak­te­ri­en pro­du­zie­ren Novo­bio­cin, um sich vor Kon­kur­renz in ihrer Umge­bung zu schüt­zen. Mit sei­ner Ursprung im Boden ist Novo­bio­cin zu einem wich­ti­gen Werk­zeug im Kampf gegen bak­te­ri­el­le Infek­tio­nen beim Men­schen gewor­den. Der Bau­er­hut könn­te ver­wen­det wer­den, um die natür­li­chen Ursprün­ge des Anti­bio­ti­kums und sei­ne Ver­bin­dung zum Boden darzustellen.

Novo­bio­cin wirkt, indem es an ein spe­zi­fi­sches Enzym in Bak­te­ri­en, das DNA-Gyra­se genannt wird, bin­det. Dadurch wird die kor­rek­te Funk­ti­on des Enzyms ver­hin­dert und die bak­te­ri­el­le Repli­ka­ti­on gehemmt. Ähn­lich wie ein geschick­ter Cow­boy mit sei­nem Las­so fängt Novo­bio­cin sein Ziel ein und immo­bi­li­siert es, um die Aus­brei­tung bak­te­ri­el­ler Infek­tio­nen zu stoppen.

Abzei­chen für ein natür­li­ches Anti­bio­ti­kum. Es wur­de ursprüng­lich aus Strep­to­my­ces nive­us isoliert.

Trimethoprim

Ler­ne Sul­fa­me­th­ox­azol ken­nen. Es wird oft zusam­men mit Tri­me­thop­rim ver­wen­det, um sei­ne Wirk­sam­keit zu stei­gern. Die kom­bi­nier­te Wir­kung macht die­se bei­den Anti­bio­ti­ka zu einem star­ken Team im Kampf gegen eine Viel­zahl von bak­te­ri­el­len Infektionen!

Tri­me­thop­rim wirkt, indem es wie eine Sche­re die Ver­sor­gung der Bak­te­ri­en mit Fol­säu­re abschnei­det. Genau­er gesagt hemmt es ein Enzym namens Dihy­dro­fo­lat­re­duk­ta­se, das für die Syn­the­se von Fol­säu­re in Bak­te­ri­en uner­läss­lich ist.

Abzei­chen für ein syn­the­ti­sches Anti­bio­ti­kum. Das bedeu­tet, dass das Anti­bio­ti­kum voll­stän­dig im Labor ent­wor­fen und her­ge­stellt wurde.

Vancomycin

Van­co­my­cin wirkt, indem es mit einer ham­mer­ähn­li­chen Akti­on die bak­te­ri­el­le Zell­wand zer­schlägt, wodurch die Ver­meh­rung der Bak­te­ri­en und die Aus­lö­sung von Infek­tio­nen ver­hin­dert wer­den. Genau­er gesagt bin­det es an den Vor­läu­fer der bak­te­ri­el­len Zell­wand und ver­hin­dert dadurch sei­ne Ein­bin­dung in die wach­sen­de Zell­wand. Dies führt letzt­end­lich zum Tod der Bakterien.

Van­co­my­cin gilt als “letz­tes Mit­tel” Anti­bio­ti­kum und wird nur ein­ge­setzt, wenn ande­re Anti­bio­ti­ka ver­sagt haben, auf­grund sei­ner star­ken Wir­kung und des Poten­zi­als für schwer­wie­gen­de Neben­wir­kun­gen. Es wird oft als “Super­held” unter den Anti­bio­ti­ka betrachtet.

Abzei­chen für ein natür­li­ches Anti­bio­ti­kum. Es wur­de (bereits 1950!!!) aus Amy­co­lat­op­sis oiren­ta­lis isoliert.

 

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